tl;dr
TorGuard unterscheidet sich ein wenig von den meisten VPN-Angeboten, da es speziell für P2P-Filesharing-Nutzer entwickelt wurde. Er ist auch flexibel genug, um über die üblichen Pakete hinaus eine Vielzahl von Optionen anzubieten – von dedizierten IPs bis hin zur Erhöhung der pro Account zulässigen Geräte. Hier mehr dazu erfahren.
TorGuard-Review: 7 Vorteile und 2 Nachteile der Nutzung von TorGuard VPN
TorGuard VPN ist vielleicht einer der eher obskuren Namen auf unserer Liste von VPN, aber das ist keineswegs ein Indikator für deren tatsächliche Qualität. Die Marke ist jedenfalls ziemlich neu, es gibt sie erst seit 2012.
Trotz eines steinigen Starts dank einiger ihnen von Zahlungsdienstleistern wie PayPal in den Weg gelegten Hindernissen wuchs TorGuard schnell, und heute bieten sie ihren Kunden auf mehr als 3.000 Servern in über 50 Ländern Zugang zum Internet.
Was wir an TorGuard VPN mögen
1. Fantastische Verfügbarkeit und Sicherheit
TorGuard ist ein in Nevis auf den Westindischen Inseln ansässiger VPN-Dienstleister. Für die Nutzer des Dienstes ist dies eine gute Sache, und zwar aufgrund zweier Faktoren. Erstens hat TorGuard für alle klar und deutlich erklärt, dass es eine strikte No-Logging-Politik verfolgt.
Hinweis
Aufgrund weiterer bevorstehender VPN-Blockaden, strengerer Einschränkungen und staatlicher Bedrohungen im Rahmen des harten Vorgehens der chinesischen Regierung gegen VPN-Dienstanbieter im Land hat TorGuard VPN in diesem Jahr beschlossen, alle Server auf dem chinesischen Festland zu entfernen.
Das Unternehmen bietet Sicherheit durch OpenVPN, das selbst viele Arten der Verschlüsselung unterstützt. Als Faustregel gilt jedoch, dass mit zunehmendem Verschlüsselungsgrad die Geschwindigkeit tendenziell etwas leidet. Die Optionen gibt es, damit ihr wählen könnt, was für euren eigenen Gebrauch am besten geeignet ist.
reichen von keiner Verschlüsselung bis zu AES-256 Bit. Normalerweise gilt: Je höher die Verschlüsselungsstufe ist, desto größer sind die Auswirkungen auf eure Verbindungsgeschwindigkeit. Mit einer Reihe von Optionen könnt ihr Geschwindigkeitshunger und Sicherheitsbedürfnis jeweils neu gegeneinander abwägen.
1.1. Kill-Switch kann App-spezifisch sein
Im Gegensatz zu einigen VPN-Dienstanbietern, die nur generische Kill-Switches bieten, ist der Kill-Switch von TorGuard ein wenig anders. Als Option in der App verfügbar, bietet er euch die Möglichkeit, gezielt bestimmte Prozesse im Falle einer VPN-Verbindungs-Kompromittierung zu beenden.
So könnt ihr z. B. wählen, dass die Anwendungen firefox.exe und bittorrent.exe beendet werden sollen, wenn die VPN-Verbindung unterbrochen wird, alle anderen Prozesse aber gleichzeitig weiterlaufen sollen. Abgesehen davon könnt ihr euch auch dafür entscheiden, dass die Anwendung eure Internetverbindung komplett beendet, sobald der TorGuard-Client geschlossen wird
1.2. Zusätzliche Sicherheitsoptionen
Auch wenn sein VPN-Dienst bereits verschiedene Verschlüsselungsprotokolle anbietet, empfiehlt TorGuard, für mehr Sicherheit noch einen Schritt weiter zu gehen.
Eine Möglichkeit wäre, Anwendungen über einen Proxy zu leiten. Dies könnte SOCKS5, SSL oder sogar ein HTTP-Proxy sein – andere Dienste sind ebenfalls über TorGuard verfügbar.
Der letzte Schritt, den das Unternehmen empfiehlt, ist die Verwendung eines VPN-Routers. Obwohl dies technisch gesehen bedeuten würde, dass euer gesamter Datenverkehr über diesen Router verschlüsselt wird, könnt ihr euch für einen doppelten Schutz entscheiden, indem ihr euch über den VPN-Router mit dem Proxy oder VPN verbindet.
Hinweis
Das Ausführen eines VPN-Dienstes auf eurem Router hilft euch, das Limit bezüglich gleichzeitig verwendeter Geräte zu überwinden, das die meisten VPNs euch auferlegen. Es gibt jedoch einen Nachteil. In fast allen Fällen (insbesondere bei Routern für den allgemeinen Hausgebrauch) verlangsamt ihr so euren Internetverkehr im Vergleich zur Ausführung mit gerätespezifischen VPN-Anwendungen. Der Grund hierfür ist, dass Router weniger gut in der Lage sind, die erforderliche Datenverschlüsselung in Echtzeit zu handhaben, wodurch sich die Datenübertragung verlangsamt.
2. Auf allen wichtigen Plattformen verwendbar
TorGuard bietet Anwendungen für Desktop- und mobile Plattformen an und ist auf Microsoft-, Apple- und Linux-Geräten verwendbar. Abgesehen davon könnt ihr es auch auf eurem Router installieren. Obwohl die Firma TorGuard vorinstallierte VPN-Router anbietet, lässt es sich auf den meisten modernen Routern installieren.
Es könnte jedoch Einschränkungen geben, je nachdem, welchen Router ihr verwendet. TorGuard bietet eine , die die manuelle Einrichtung für mehrere Geräte ermöglicht. Es gibt viele, die unterstützt werden, aber schaut einfach in der Wissensdatenbank nach, falls ihr das in Erwägung zieht.
Wenn ihr zufällig eine kundenspezifische Firmware wie Tomato oder DD-WRT verwendet, umso besser, denn das Unternehmen hat schon Router-Setup-Tools für euch vorbereitet.
3. Überwindet VPN-Blocker per Stealth-Modus
Obwohl VPNs dazu beitragen können, eure Internet-Aktivitäten anonym zu halten, haben viele Unternehmen (und sogar einige Regierungen) versucht, dies zu unterbinden und die Nutzung von VPNs effektiver zu blockieren. Der Grund, dass sie dazu in der Lage sind ist der, dass VPN-Traffic oft bestimmte Merkmale aufweist – zum Beispiel den Header, der mit SSL/TLS-Verschlüsselung kommt.
Um dieses Problem zu lösen, verfügt TorGuard über einen so genannten ‘Stealth-Modus’ (die eigentliche Funktion im Windows-Client heißt ‘sTunnel’), der diese Informationen ausblendet und dann versucht, den Verkehr über andere, üblichere Ports umzuleiten. Aus diesem Grund ist TorGuard dafür bekannt, die Beschränkungen durch Geolokalisierung besser als andere umgehen zu können.
4. Ordentliche Geschwindigkeiten
Bevor ihr diesen Abschnitt lest, beachtet bitte, dass meine derzeitige Breitbandgeschwindigkeit auf theoretisch 500 Mbit/s begrenzt ist, von denen ich im Allgemeinen 400 bis 450 Mbit/s erreiche, je nachdem, mit welchen Servern ich mich verbinde.
Als ich TorGuard zum ersten Mal benutzte, waren ihre Geschwindigkeiten recht ordentlich, aber mit der Zeit scheinen sie ein wenig gesunken zu sein. Ich bemerkte auf vielen Servern öfter Datenstaus, was ein Grund dafür sein könnte.
Bevor wir uns die Testergebnisse ansehen, hier ist ein Basistest, um die Geschwindigkeiten zu demonstrieren, die ich auf einem lokalen Server ohne aktives VPN erreichen kann;

Schauen wir uns damit an, wie TorGuard von fünf strategischen Standorten aus arbeitet, die über die ganze Welt verteilt sind;
TorGuard-Geschwindigkeitstest – US-Server


TorGuard Geschwindigkeitstest – EU-Server (Deutschland)


TorGuard-Geschwindigkeitstest – Server im Nahen Osten
Da TorGuard keine Server auf dem afrikanischen Kontinent hat, habe ich diesen Test durch einen Server der Region Naher Osten ersetzt.


TorGuard-Geschwindigkeitstest – Asien-Server (Singapur)


TorGuard Geschwindigkeitstest – Server Australien


Wie ihr sehen könnt, hielt TorGuard in einigen Fällen ziemlich proppere Ergebnisse, fiel aber in anderen Fällen durch. Überraschenderweise war das nicht durchgehend so, und ich kann nur hoffen, dass es sich nur um einen vorübergehenden Schluckauf handelt, bis sie merken, dass sie ihre Server wieder aufrüsten müssen.
5. Angemessene Preise und Zahlungsoptionen in Hülle und Fülle
Monatlich
Vierteljährlich
Jährlich
Preis/Monat
8,99 €
5,99 €
4,49 €
Gesamtbetrag
8,99 €
17,99 €
53,99 €
Abrechnung
1 Monat
3 Monate
12 Monate
Mit einem Preis ab 8,99 € pro Monat bei monatlicher Zahlungsweise ist TorGuard für seine Leistung und seinen Funktionsumfang relativ günstig bepreist. Ihre Zahlungspläne sehen vor, dass ihr umso weniger bezahlt, je länger euer Plan dauert. Im Moment ist das beste Angebot eine jährliche Zahlung von 53,99 € (umgerechnet 4,49 € pro Monat).
Auch wenn das vielleicht nicht gerade spottbillig ist, halte ich es persönlich für gut ausgewogen. Anstatt Benutzer zu zwingen, sich zu Tiefstpreisen für lächerlich lange Zeiträume festzulegen, bietet TorGuard einen guten Mittelweg.
Ich bin zwar Fan von Tiefstpreisen, aber die Chancen, dass mich jemand zu einem 3-Jahresvertrag für irgendetwas bewegen kann, sind sehr gering.
Abgesehen davon hat TorGuard auch noch andere Angebote, die ihr bei der Anmeldung auswählen könnt. Diese reichen von statischen IP-Adressen (einige sogar an bestimmten Orten) und ihr könnt sogar die Anzahl der pro Account zugelassenen Geräte erhöhen – natürlich gegen Gebühr.



Doch wo TorGuard WIRKLICH glänzt, sind die Zahlungsmöglichkeiten. Ich habe noch nie zuvor gesehen, dass ein Dienstanbieter so viele Zahlungsoptionen zur Verfügung stellt. Es stimmt, dass viele jetzt anfangen, Kryptowährungen zu akzeptieren, aber mit diesen Leute kann man auch abseits des ausgetretenen Bitcoin-Pfades wandern.
Wie ich sehe, umfassen ihre Zahlungsoptionen Litecoin, Blackcoin und 22 andere Kryptowährungen. Dazu kommen noch die üblichen Kreditkarten, PayPal, Payment Wall und sogar Geschenkkarten-Optionen.
6. VPN mit Blick auf P2P aufgebaut
Obwohl dies oft schwer zu beweisen ist, hatte TorGuard zu Beginn Probleme bei der Zusammenarbeit mit Zahlungsanbietern, da sie offen bekanntgaben, auf P2P-Filesharing hin ausgelegt zu sein. Viele Firmen verbinden dies mit Softwarepiraterie und anderen Urheberrechtsverletzungen und wollen lieber nicht damit in Verbindung gebracht werden.
Tatsächlich hat PayPal deswegen zunächst ihr Konto eingefroren, was angeblich dazu führte, dass TorGuard auf Guthaben in Höhe von 2.500 Dollar nicht mehr zugreifen konnte. Es kam schließlich zu einer rechtlichen Klärung, aber erst nachdem die Rechtmäßigkeit des Vorgehens von PayPal eindringlich hinterfragt worden ist.
Heute akzeptiert TorGuard viele Formen von Zahlungen, und ist gleichzeitig immer noch sehr stark P2P-orientiert, also: Torrent sei mit euch!
Oder in den Worten TorGuards:
Vertrauenswürdigkeit ist eine wesentliche Eigenschaft bei der Suche nach einem torrent VPN-Anbieter. Wir bei TorGuard legen unsere Bedingungen völlig offen dar und laden Kunden mit jedem unserer VPN-Servicepakete zur Torrent-Nutzung, zu Streaming und Downloads ein – nach Herzenslust und ohne Aufpreis.”
7. Verblüffend effizienter und effektiver Kundenservice
Aufgrund einer schlechten Erfahrung, die ich kürzlich mit einem anderen Dienstleister gemacht habe, musste ich auf jeden Fall den Kundenservice von TorGuard testen. Anstatt ein Support-Ticket einzureichen, wendete ich mich aber direkt an ihren Kundenbetreuer auf der Hauptseite ihrer Website.
Zu meiner Überraschung gab es nicht nur innerhalb einer Minute eine Reaktion, sondern ihre First-Level-Supportmitarbeiter konnten mir auch weiterhelfen, ohne mich an ein technisches Unterstützungsteam verweisen zu müssen!
Sie gaben schnelle, klare und sehr hilfreiche Anweisungen, mithilfe derer ich meine Geschwindigkeitsprobleme auf ihren Südafrika-Servern lösen und die Verbindungsgeschwindigkeiten verdoppeln konnte. Alles war in weniger als fünf Minuten erledigt.

Was uns an TorGuard VPN nicht gefiel
1. Veraltet aussehende Benutzeroberfläche
Mir haben schon viele Leute gesagt, dass ich auf dem Gebiet der Technik wie ein Dinosaurier bin. Das mag stimmen, aber ich bin immer noch (relativ) am Puls der Zeit und weiß, wie eine einfache und anständige Benutzeroberfläche aussieht – so jedenfalls nicht.

Mein erster Eindruck beim Öffnen des TorGuard-Windows-Clients war nicht besonders gut. Ich fühlte mich in die frühen 2000er Jahre zurückversetzt, als Windows noch in den Kinderschuhen steckte. Vielleicht nicht ganz so schlimm, aber na ja, so war das Feeling.

*Fühlt sich ähnlich an? Vielleicht nicht ganz, aber ihr wisst, was ich meine (Quelle: Wikipedia)
Es gibt jedoch einen Silberstreifen am Horizont. Als ich mir das Interface genauer ansah, wurde mir klar, dass sie Potenzial birgt. Die meisten, die ich bisher benutzt hatte, waren sehr einfach, fast schon stupide, so dass Nutzer nur keinen großen Schaden anrichten können.
Die TorGuard-Oberfläche bietet hingegen so viele Optionen, dass jemand, der weiß, was er tat, seinen Spaß haben könnte. Und wenn ihr nicht wisst, was ihr tut – klickt einfach auf ’Verbinden’ und es wird schon funktionieren.
2. Kann einige technische Kenntnisse erfordern
Ich war etwas zögerlich, dies als „Nachteil“ zu bezeichnen, da TorGuard für diejenigen, die die Fähigkeiten dazu haben, mehr Optionen bietet. Doch angesichts der Tatsache, dass das auf die meisten Leute da draußen wahrscheinlich nicht zutrifft, ist es eben wohl ein Nachteil. Wenn ihr Neulinge in Sachen VPNs und bei grundlegende Netzwerk- und Sicherheitsfragen seid, kann TorGuard anfangs etwas entmutigend erscheinen.
In der Windows-Anwendung sind sehr detaillierte Optionen verfügbar, die manche Leute einfach einschüchtern werden. Wenn ihr aber einfach darüber hinweg seht, euren Server auswählt und auf Verbinden klickt, sollte alles in Ordnung sein.
Das Fazit: Ist TorGuard VPN sein Geld wert?
In Bezug auf Geschwindigkeit, Stabilität und Potenzial muss ich sagen, dass TorGuard ganz oben auf meiner Liste guter VPNs rangiert. Das einzige, worüber ich unglücklich war, war das Interface-Design. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, ist es lächerlich, darüber zu meckern, aber so ist es.
Ich verstehe einfach nicht, wie ein Unternehmen tonnenweise Geld in ein fantastisches Produkt versenkt und dann zulässt, dass Aussehen und Bedienung wie aus dem Mittelalter anmuten. Das ist für zwanghaft veranlagte Menschen wie mich einfach zu ärgerlich.
Was mich am meisten gefreut hat, waren die schnellen und stabilen Torrent-Verbindungen und die erreichten Geschwindigkeiten. Ich weiß, dass der Prozess wahrscheinlich nicht für alle so reibungslos und schmerzlos verlaufen wird, da die Konfigurationen wohl andere sein werden, aber hier gibt es ohne Zweifel Potenzial.
Ihre Preise sind zwar nicht gerade spottbillig, können aber auch nicht als überteuert bezeichnet werden. Ob ich dafür bezahlen würde oder nicht, da bin ich noch immer unschlüssig – einfach wegen dem Interface, aber das ist persönliche Geschmackssache.
Wenn ihr darüber hinweg sehen könnt, dann wäre es zu eurem Vorteil, denn TorGuard ist definitiv eine gute Wahl.
Hauptmerkmale
- ✓ Alle Betriebssysteme und Geräte
- ✓ Werbung und Malware blockiert
- ✓ Unbegrenzter Speed
- ✓ Unbegrenzte Bandbreite
- ✓ OpenVPN/SSTP/L2TP/IPsec
- ✓ Mehrere GCM- und CBC-Chiffren
Empfohlen für
- • P2P-Filesharing-Nutzer
- • Technisch versierte Nutzer
- • Absolute Privatsphäre
- • Mac, Windows und alle Plattformen